Kaiser von Äthiopien 1930-1974; ab 1936 im Exil in Großbritannien, 1941 Rückkehr nach Äthiopien; am 12. Sept. 1974 setzte das Militär den Kaiser formell ab; Großneffe Kaiser Meneliks II.
* 23. Juli 1892 Edjersso/Provinz Harrar
† 27. August 1975 Addis Abeba
Herkunft
Lidsch (Prinz) Tafari Makonnen wurde am 23. Juli 1892 in Edjersso in der Provinz Harrar als 2. Sohn des Ras (Fürst) Makonnen geboren, der 1896 den Italienern die vernichtende Niederlage bei Adua beigebracht hatte, als sie sich des Landes bemächtigen wollten.
Ausbildung
Tafari, ein Großneffe des Kaisers Menelik II., erhielt seine Erziehung zunächst durch koptische Lehrer und später durch den Jesuitenpater Monsignore Jarausseau in Harrar. Der Kaiser ließ ihn in Addis Abeba weiter ausbilden.
Wirken
1906 wurde er - erst vierzehnjährig - Gouverneur der Provinz Gara Muleta, 1908 der Provinz Sidamo und 1910 der Provinz Harrar. Menelik II., schon lange schwer leidend, starb vermutlich am 10. Sept. 1911. Nachfolger wurde sein Enkel Prinz Yahsu, der jedoch 1916 während des Ersten Weltkrieges auf Betreiben der Alliierten gestürzt wurde. Prinzessin Zauditu, Tochter Kaiser Meneliks II., wurde nun Kaiserin, Tafari unter Erhebung zum Fürsten (Ras) Palastkommandant, Regent und Thronfolger. 1923 erreichte er die Aufnahme Äthiopiens in den Völkerbund. 1924 schaffte er den Sklavenhandel ab. Innenpolitisch ...